BERICHT EXPERTENTELEFON \"Augen-Lasik\" am 21.07.2011

Sehhilfe ade – Augen-Lasik im Trend

Immer mehr Bundesbürger setzen auf eine Sehschärfe-Korrektur per Lasik. Viele Fragen zu Chancen und Risiken einer solchen Operation beantworteten die Experten am Telefon.

Trübe Sicht, beschlagene Gläser, eingeschränktes Blickfeld: Viele Bundesbürger würden ihre Sehhilfen am liebsten für immer in die Schublade legen, denn auf die nervigen Erfahrungen mit ihnen kann man gut und gerne verzichten.

Ganz abgesehen davon, dass eine Brille bekanntlich regelmäßig "verloren" geht. Besonders lästig sind Sehhilfen nicht nur bei der Arbeit, sondern vor allem auch beim Sport. Das gilt speziell in der warmen Jahreszeit, wenn Sonne und angenehme Temperaturen zum Windsurfen, Mountainbiking oder Kicken im Park einladen. Immer mehr Brillen- oder Kontaktlinsenträger setzen deshalb heute auf eine Augenlaserbehandlung, sie macht das Tragen einer Sehhilfe überflüssig. Gegen eine solche Operation gibt es aber auch noch immer viele Vorbehalte. Entsprechend groß war der Informationsbedarf bei unserer Telefonaktion. Zu den Chancen und Risiken sowie den Kosten einer solchen Maßnahme gaben vier Experten fundierte Auskunft.

 

Am Telefon saßen für Sie:

Matthias Maus, Leiter der "Sehkraft"-Augenzentren in Köln und Berlin. Mit über 30.000 Operationen gilt er als einer der erfahrensten Lasik-Operateure weltweit.

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Dr. med. Bertram Meyer, Augenarzt und Laserspezialist im Augencentrum Köln. Seit knapp 20 Jahren führt Dr. Meyer refraktive Augenlaserbehandlungen durch (einschließlich modernster und innovativer Verfahren wie Femto-LASIK und ReLEx).

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Daniela Betz, Expertin für Augenzusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, Fürth.

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Karl Schmiedt, Augenarzt an der Augenklinik am Neumarkt in Köln, Diplom-Physiker. Spezialist für Laserchirurgie.

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Keine negativen Langzeitfolgen bekannt

Nach Angaben von Matthias Maus ist die Lasik ein seit über 20 Jahren wissenschaftlich anerkanntes Verfahren: "Negative Langzeitfolgen einer solchen Operation sind nicht bekannt. Die Erfolgsquote liegt bei annähernd 100 Prozent." Wer sich zu einem solchen Eingriff entschließt, sollte grundsätzlich über 18 Jahre alt sein. Bei älteren Patienten muss nach den Worten von Matthias Maus darauf geachtet werden, dass sich nicht schon ein Grauer Star abzeichnet. In solchen Fällen würde man die natürliche Linse durch eine moderne künstliche Linse ersetzen, die gleichzeitig die Fehlsichtigkeit korrigiert und den Grauen Star beseitige. Die Laser-Operation selbst dauert nur wenige Minuten und erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung. Viele Augenärzte haben sich darauf spezialisiert, zudem gibt es mittlerweile in allen Teilen Deutschlands Augenzentren. "Man kann zwar direkt in ein Augenzentrum gehen. Es ist aber auf jeden Fall ratsam, sich vor der Operation von einem Augenarzt untersuchen und beraten zu lassen", betont Matthias Maus.

Volle Sehschärfe am Tag nach der Operation

Schon einen Tag nach einer Augen-Lasik-Operation können die Betroffenen wieder Joggen, Tennis spielen oder sogar im Meer schwimmen. Dr. med. Bertram Meyer weist darauf hin, dass die unkorrigierte Sehschärfe bereits eine halbe Stunde nach der Laserbehandlung wieder bei 40 bis 50 Prozent liege: "Am ersten Tag nach der OP haben die meisten Patienten bereits die volle Sehschärfe – ohne Brille und ohne Kontaktlinse." Sie können, so Dr. Meyer, dann schon wieder alleine und mit dem Auto zur Kontrolluntersuchung in die Praxis fahren. Die erreichte Sehschärfe bleibe nach der Laserbehandlung grundsätzlich über viele Jahre stabil. Eine Nachkorrektur sei nur in zwei bis drei Prozent der Fälle erforderlich. Aus Kostengründen wird eine Augenlaserbehandlung heute häufig im Ausland durchgeführt. Karl Schmiedt sieht eine solche Reise über die Grenze kritisch: "Die ärztliche Sorgfaltspflicht gebietet es, bei einer solchen OP einen hohen Aufwand zu betreiben, um die größtmögliche Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Dieser Aufwand bezieht sich sowohl auf die umfangreichen Voruntersuchungen und die OP-Planung als auch auf die operative Leistung und die Nachsorge."

Zusatzversicherung übernimmt Teil der Kosten

Wer seine Brille unbedingt in die Schublade legen will oder die Kontaktlinsen einfach nicht mehr verträgt, muss tief in die Tasche greifen. Nach Angaben von Daniela Betz von den Ergo Direkt Versicherungen liegen die Kosten einer Augen-Lasik-Operation bei etwa 2.000 bis 3.000 Euro pro Auge. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich daran im Regelfall nicht. Sicherheitshalber sollte man sich im Vorfeld beim Augenarzt oder im Augenzentrum informieren, ob nicht eine Erkrankung der Sehnerven vorliegt, die eine solche Operation als medizinisch sinnvoll erscheinen lässt – dann ist eine Kostenübernahme durch die Kasse möglich. Mit privaten Zusatzversicherungen können gesetzlich Versicherte heute zumindest einen Teil der Kosten einer Augen-Lasik-Operation vermeiden. "Der Augenvorsorge-Tarif aus unserem Hause leistet ab dem dritten Versicherungsjahr einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro insgesamt für die Versicherungszeit", betont Daniela Betz. In diesem Tarif sind zudem alle Vorsorgeuntersuchungen mitversichert, auch Sehhilfen werden bezuschusst. Die Augenversicherung kann ohne Gesundheitsfragen abgeschlossen werden.

INFOKASTEN

Weitere Informationsquellen für Interessierte:

  • www.operationauge.de
    (Umfangreiches Informationsportal rund um das Thema Lasik).
  • www.tuev-sued.de/gesundheit_arbeitsplatz_urlaub/lasik
    (Verbraucherinformationen zum Lasik-TÜV mit einer Postleitzahl-Suche zertifizierter Kliniken).
  • www.ergodirekt.de
    (Homepage des Direktversicherers Ergo Direkt Versicherungen. Zur Produktpalette des Anbieters aus Fürth zählt auch ein spezieller Augenvorsorge-Tarif).
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen